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Stolpersteine am Grabbe

 

Stolpersteine am Grabbe

Seit 1992 verlegt der Künstler Gunter Demnig Stolpersteine zur Erinnerung an Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet oder deportiert wurden. Die im Boden verlegten kleinen Messingtafeln, die es in vielen deutschen Städten, aber inzwischen auch in 26 anderen europäischen Ländern zu finden sind, gelten mittlerweile als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Seit Samstag, den 29. Januar 2022, befinden sich auch zwei Stolpersteine auf dem Grabbe-Schulhof vor dem Neubau.

Diese erinnern an Anneliese und Margarete Lükermann. Anneliese war die älteste der vier Kinder der Familie Lükermann. Wegen einer geistigen Behinderung wurde sie seit Mai 1935 in der Heil- und Pflegeeinrichtung Eben-Ezer untergebracht. Wahrscheinlich aufgrund von Unterversorgung verstarb sie im Alter von 28 Jahren am 28. März 1945 in der Heil- und Pflegeanstalt Lindenhaus Brake (vgl. Gedenkbuch der Stadt Detmold: https://www.gedenkbuch-detmold.de/index.php/gedenkbuch/111-die-opfer-in-alphabetischer-reihenfolge/biographien/l-biographien/368-luekermann-anneliese).

Ihre Schwester Margarete erkrankte laut Angaben ihrer Mutter im Alter von vier Monaten an einer Hirnhautentzündung. Diese Krankheit führte ebenfalls zu einer geistigen Einschränkung. Im April 1943 wurde Margarete ebenfalls in Eben-Ezer eingewiesen. Sie starb krank und unterernährt acht Tage vor ihrer Schwester im Alter von 19 Jahren ebenfalls wegen Unterversorgung in der Heil- und Pflegeanstalt Lindenhaus (vgl. Gedenkbuch der Stadt Detmold: https://www.gedenkbuch-detmold.de/index.php/gedenkbuch/111-die-opfer-in-alphabetischer-reihenfolge/biographien/l-biographien/369-luekermann-margarete).

An der Verlegung der Stolpersteine am Grabbe nahmen neben dem Künstler Gunter Demnig auch Vertreter der christlich-jüdischen Gesellschaft, unsere Schulleitung und der Detmolder Bürgermeister Frank Hilker teil. Zwei Schülerinnen der aktuellen Israel AG, Michelle Kammerer und Rahel Arnhold, betonten, wie wichtig es ist, dass es jetzt an unserer Schule einen Ort gibt, wo an das Schicksal der beiden Schwestern erinnert wird. Die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen wach zu halten, sei notwendig, so die Schülerinnen aus der Q1, damit wir aus dem Vergangenen lernen und solche schrecklichen Geschehnisse nie wieder passieren. Nach der Verlegung legten Michelle und Rahel weiße Rosen an den Stolpersteinen für die beiden Schwestern nieder.